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Ein Cellokonzert von Brahms?

Der Pianist und Dirigent Cord Garben hat das berühmte Konzert für Violine, Violoncello und Orchester A-Moll op. 102 von Johannes Brahms bearbeitet. Seine Version für Violoncello und Orchester ist neu in den Katalogen der Sikorski Verlage.

Brahms schrieb das Doppelkonzert in den Sommermonaten des Jahres 1887, als er sich am Thuner See aufhielt. Tatsächlich trug er sich mit dem Gedanken, auf Bitten seines Freundes Robert Hausmann, des Cellisten im Joachim Quartett, ein Violoncellokonzert zu schreiben. Aber es kam anders. Er hätte einen „lustigen Einfall“, ließ er Clara Schumann wissen, denn er wolle ein Konzert für Violine und Violoncello schreiben. Dahinter stand der geheime Wunsch, die neue Instrumentenkonstellation zur Versöhnung mit seinem alten Freund Joseph Joachim zu nutzen, mit dem er vor Jahren im Streit geschieden war. Brahms sorgte sich darum, dass Hausmann über das nicht entstandene Cellokonzert enttäuscht sein könnte, indem er an Robert Hausmann schrieb: „... oder aber Sie hätten es höchst ungnädig und übel vermerkt, dass ich zu einem V’Cell-Concert gar noch eine Solo-Violine nehme.“

Am 20. September reiste Brahms mit der fertiggestellten Partitur und den Orchesterstimmen nach Baden-Baden, wo ihm Joseph Joachim und Robert Hausmann bei Clara Schumann die neue Komposition das erste Mal vorspielten.

Die Uraufführung fand dann zu Beginn der nächsten Spielzeit, am 18. Oktober 1887, mit dem Gürzenich-Orchester in Köln statt.

Zweck der Bearbeitung war es, die wichtigsten thematischen Segmente der beiden Solostimmen (wieder) in einem gewichtigen, eigenständigen Solopart zusammenzuführen. Die ursprünglich eher vernachlässigte Rolle der Holzbläser wurde durch die „Zuteilung“ der figurativen Elemente des Violinparts deutlich aufgewertet.

Die Uraufführung dieser Fassung des Werkes ist noch vakant.