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Arnshtams Film "Romeo und Julia" mit Prokofjews Musik in Hamburg

Das zweite Filmkonzert der Hamburger Symphoniker unter Leitung von Frank Strobel am 2. März 2006 war ein großer Erfolg. Dies umso mehr, als es im Vorwege Probleme mit dem Erwerb der Ausstrahlungsrechte einer früheren Filmversion gegeben hatte, die dann zur Darbietung von Lev Arnshtams wundervoller Verfilmung geführt hat.

Die Tageszeitung DIE WELT (4.3.06) kommentierte das Ereignis mit folgenden Worten:

"Es war durchaus verschmerzbar, dass die fürs 2. Filmkonzert der Hamburger Symphoniker am Donnerstag vorgesehene Filmfassung des Balletts „Romeo und Julia“ mit Rudolf Nurejew und Margot Fontaine in den Titelrollen in letzter Sekunde gegen Lev Arnshtams berauschend farbenprächtigen Ballettfilm aus dem Jahr 1954 ausgetauscht wurde. (...) Galina Ulanowa, die russische Primaballerina, die der Komponist Sergej Prokofjew selbst gekannt und bewundert hatte, tanzt hier die Julia. Prall sind die von Sonnenlicht durchfluteten Bilder, für die Arnshtam eine Menschenmenge aufbot, die man sonst nur von Monumentalfilmen Hollywoods gewohnt ist. Herrlich, wie sich die betäubend schönen Kantilenen und die groteske Kantigkeit von Prokofjews Musik in den getanzten Szenen-Gemälden spiegelte. Der schwere, im Wind wehende Brokat-Vorhang in Julias Gemach deutete symbolisch den Übergang in eine andere Welt an, und gewagte Kameraeinstellungen gewährten zuweilen Blicke aus der Froschperspektive in den dramatischen Ablauf. Der leblose Körper der betäubten Julia war steif wie ein Brett, als ihn Romeo (Yuri Zdánov) voller Schmerz und Anklage gegen den Himmel hob, bevor er selbst die Treppen herabsank. (...) Klar, dass nicht ein Zuschauer ungerührt blieb, als sich die Väter am Ende in die Arme sanken und ihre grenzenlose Verblendung erkannten, der die eigenen Kinder geopfert wurden."

hpe