Komponistensuche

Suche nach Nachnamen

Detailsuche

Repertoiresuche

Katalogsuche

Presse zur Oper FREAX von Moritz Eggert in Bonn

Die Uraufführung der Oper „FREAX“ von Hannah Dübgen und Moritz Eggert an der Oper Bonn am 2. September 2007 unter der Regie von Christoph Schlingensief war vor künstlerische Probleme gestellt. Auf Bitten des Regisseur hatte man sich kurzfristig dazu entschlossen, das Stück konzertant bzw. ergänzt durch einen "szenischen Diskurs" über das behandelte Material aufzuführen. Die szenische Uraufführung gegebenenfalls auch durch eine andere Bühne ist aus diesem Grunde derzeit noch vakant. In der Presse wurde das Projekt lebhaft und kontrovers diskutiert. Hier einige Ausschnitte:

„(...) Wäre die Oper ein Möbelhaus, dann wäre Moritz Eggert ein großer Möbeldesigner. Er hat das Material im Griff, verfügt über ein beträchtliches Vokabular, kennt die in Frage kommenden Formen und weiß, wie man's macht, dass das Teil am Ende funktioniert. Er ist ein inspirierter, hochintelligenter Handwerker. 'Freax' ist eine Oper, die ihre Modernität nicht leugnet, aber auch nicht provokant ausstellt. Sie zitiert sich geschickt und geschichtsbewusst, zuweilen parodistisch, durch die einschlägige Musikgeschichte und gibt den Sängern, was sie am liebsten haben, nämlich effektvolle Belcanto-Strecken mit zuweilen etwas merkwürdigen Intervallen, schöne Duos und einen prägnant gearbeiteten Chor-Part. Eggert hat nicht den Anspruch, die Dramatik lückenlos in der Musik abzubilden, der szenischen Realisierungsarbeit wäre also eine gewichtige Rolle zugekommen. So einen Opernkomponisten wie Eggert kann der Betrieb gut gebrauchen.“

(Frankfurter Rundschau, Hans-Jürgen Linke, 04.09.2007)

„(...) Und die Oper? Sie ist eingängig und heterogen zugleich, voller musikalischer Verweise, die Sänger groß, allen voran der Hermaphrodit Dominique (Otto Katzameier), der mit sich selbst im Sopran und Bariton ein geschliffenes Duett singt. Zum Schluss durchmischen sich Bravo- und Buhrufe gleichmäßig. Schlingensief kommt nicht auf die Bühne, sondern steht im Foyer herum: Die Oper hat sich selbst gefressen.“

(taz, Dorothea Marcus, 04.09.2007)